Von Dorothee Bär über Bertha Benz zum eigenen Blog

Eines Abends im November 2018 scrollte ich durch Twitter und stieß dabei im Feed des Handelsblatts auf ein Interview mit Dorothee Bär. Schon in der Grafik des Tweets wird Frau Bär mit der Aussage „Natürlich darf man auch nicht glauben, dass uns ein Gigabit-Netz gleich zum Digitalweltmeister macht. Hinzukommen muss Innovationsgeist…“ zitiert.

Ich bin als IT-Unternehmer in der Praxis mit den großen und kleinen Problemen konfrontiert, die unsere schlechte digitale Infrastruktur mit sich bringt. Das Zitat habe ich als äußerst unpassend empfunden und ich habe darauf geantwortet: „Vergleichen wir es doch mal mit den Straßen: schafft der Staat nicht die notwendige #Infrastruktur, fahren auch keine Autos. In Sachen #Glasfaser und #5G verhält es sich sehr ähnlich. Es ist kein Henne-Ei-Problem! Wir benötigen erst die Infrastruktur, um dann innovativ zu sein!“. Es mag kein perfekter Vergleich sein – aber im Kern stehe ich auch heute noch zu dieser Aussage.

Schlagfertige Antwort von Dorothee Bär

Da ich mich in Social Media bis heute eher passiv verhalte und nach mittlerweile über 9 Jahren Twitter-Mitgliedschaft stolze 10 Follower angesammelt habe, war ich umso überraschter als ich nur kurze Zeit nach meinem Post angezeigt bekam, dass Frau Bär auf meinen Tweet geantwortet hat. Ich muss zugeben, dass ich im ersten Moment auch ziemlich überrascht war über die Schlagfertigkeit von Frau Bär. Ihre Antwort lautete: „Bertha Benz muss gerade laut lachen…“

Es war für Frau Bär sicherlich ein Tweet von vielen. Mich lässt dieser Satz allerdings auch heute – fast ein Jahr später – nicht los. In regelmäßigen Abständen schnellt mir die Aussage wieder in mein Gedächtnis. Vor allem dann, wenn ich in meinem Berufsalltag mit teils absurden Problemen konfrontiert werde.

Meine Antwort: Kein Tweet sondern ein Blog

Die Antwort von Frau Bär auf meinen Tweet war so falsch, da hätte im November 2018 kein Tweet als neuerliche Antwort ausgereicht. Wenn man schon den Vergleich zur Erfindung des Automobils anstellen möchte, dann fallen mir hier weitaus passendere Analogien ein. Die digitale Infrastruktur die wir benötigen entspricht doch viel eher den Werkzeugen und Materialien, die Carl Benz benötigt hat um den Patent-Motorwagen zu bauen. Ohne ausreichend gute Werkzeuge und Materialien kein Patent-Motorwagen – ohne ausreichend gute digitale Infrastruktur keine Digitalisierung.

Ein Jahr lang ist die Entscheidung in mir gereift. Im November 2019 habe ich mich nun dazu entschlossen einen eigenen Blog ins Leben zu rufen. Neben der weiterhin zu langsam voranschreitenden Digitalisierung, war tatsächlich der kurze Tweet von Frau Bär ein wichtiger Grund für diesen Schritt.

Ich möchte mich an dieser Stelle konstruktiv am dringend notwendigen digitalen Wandel beteiligen. Als IT-Unternehmer kann ich Themen aus der Praxis aufzeigen, die mich bewegen. Auch möchte ich mich zu politischen und unternehmerischen Themen äußern.

Mein erstes IT-Unternehmen gründete ich übrigens im Jahr 2006 – noch während meines Studiums. Eines meiner ersten großen Projekte war die digitale Erfassung der Strecke der damals gerade erst genehmigten Bertha Benz Memorial Route. Eine Touristikstraße in Nordbaden, die es jedem ermöglicht, die erste Fahrt von Bertha Benz mit dem Patent-Motorwagen 3 nachzufahren. So schließt sich der Kreis.